Zempin ist das kleinste Seebad auf Usedom. Es liegt zwischen Zinnowitz und Koserow an der engsten Stelle zwischen Ostsee und Achterwasser. Während der Inseltour hat uns hat uns Ingo Zander zum dortigen Heimatmuseum gefahren. Das Fischerboot vor dem Museum ist ein beliebtes Fotomotiv.
Hier wurden wir schon erwartet und wir bekamen eine tolle Führung durch die Museumsräume. Ich habe vor ein paar Tagen Frau Stockmann gefragt, ob sie mir ein paar Fragen zum Museum beantworten kann, denn sie war es, die uns begrüßt hatte und viel über das Museum und die Geschichte von Zempin weiß.
Liebe Frau Stockmann,
ich würde mich freuen, wenn Sie mir etwas über das Schulhaus und Museum erzählen.

Jedes Boot ist ein kleines Kunstwerk. Man kann es mit der Malerei der „Naiven Kunst“ vergleichen. In Meyers Lexikon finden wir als Erklärung für diese Kunstrichtung, das naive Kunst außerhalb der kunstgeschichtlichen Stilrichtung stehende Laienkunst sei, die in unmittelbarer Auseinandersetzung mit Lebenserfahrung, Umwelt, Kindheit, Wunsch und Traumbildern stehe, es sei keine Volkskunst.
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Um die Boote herum zeigen wir Gegenstände der Fischerei. Da die Mensche in dieser kargen Gegend nur durch den Fischfang überleben konnten, haben wir die Eisgarnfischerei (Wintergarnfischerei) im Modell und im Film dargestellt.
Aber es gibt noch andere Räume in Ihren Museum ?
Der zweite Klassenraum ist ein Vortragsraum für Sitzungen der Gemeinde und Vereine. Während der Öffnungen zeigen wir auch Filme. Hier ist nur die Wandgestaltung möglich. Ab 2021 – 450 Jahre Zempin Ersterwähnung – ist eine besondere Gestaltung.
In einem weiteren Raum haben wir den Original- Kaufmannsladen von 1928 der Familie Schichlein aus Zempin aufgebaut. Gefüllt von vielen Gaben der Einwohner, aber auch Gäste bringen uns Ausstellungsstücke.
Sie sind wirklich sehr aktiv was die neuen Medien angeht. Es gibt DVDs und die Webseite. Und immer alles auf dem neuesten Stand.
Was wir an Literatur und DVDs erarbeitet haben und verkaufen finden Sie hier.
https://www.zempin-usedom-heimat.de/
https://www.ortschroniken-mv.de
Bei den Ortschroniken mv stelle ich ständig weitere Sammlungen über alle Orte und Themen der Insel Usedom ein. Wir sind 13 Mitglieder (leider nur Rentner) im Verein, davon aber leben 4 weit weg von der Insel. Die Betreuung der Ausstellung über nehmen 6 Mitglieder im Wechsel. Ich bin die Vorsitzende.
Wie sieht es mit anderen Museen aus. Was mögen Sie ?
Von anderen Museen habe ich mir abgeguckt etwas für Kinder mit anzubinden. So haben wir ein Angelspiel, Puzzel und Seile zum Knoten eingebaut.
Die Stralsunder Musseen – Meeresmuseum und Ozeaneum sind mein Vorbild.
Auf der Usedom ist das Heimatmuseum im Lieper Winkel in Rankwitz besonders aktiv.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft ?
Ich hoffe, dass sich Interessierte finden, die das Werk achten und erhalten und erweitern.
Hilde Stockmann hat auch viele Bücher über Usedomgeschrieben, die man hier findet.
Bücher Insel Usedom:
https://www.epubli.de/shop/autor/Hilde-Stockmann/11692
Bei Wikipedia gibt es einen Absatz über das Museum und den Modellbauer und Fischer Konrad Tiefert. Frau Stockmann hat mir auch einen tollen Prospekt über ihn geschickt.
- Heimat-Vereinshaus Alte Schule („Uns olle Schaul“)[7]: Bis 2000 Schule, jetzt Ausstellungsraum für über 30 selbst gebaute Bootsmodelle des Zempiner Fischers Konrad Tiefert (* 1919); Tieferts Leben und Werk war im Februar 2005 Gegenstand der ZDF-Dokumentation Winterreise – von Usedom ins Gletschereis. Außerdem wurde in diesem Vereinshaus der historische Kolonialwarenladen von Karl Schichlein rekonstruiert (Mobiliar von 1928).
Bücher Insel Usedom:
https://www.epubli.de/shop/autor/Hilde-Stockmann/11692
Hier noch genauere Bilder der Fischerboote, sie sind unter den Netzen auf meinen Bilder nicht so gut erkennbar.