Lost Place: der Flughafen Tempelhof

Das ehemalige Flughafengebäude ist das größte Baudenkmal Europas und seit der Schließung des Flughafens denken viele, dass dort kaum noch etwas los ist. Aber eher das Gegenteil ist der Fall,
es gibt viele Veranstaltungen dort und letztens sogar ein Rennen der Formula E.

Ich habe ein paar Veranstaltungen besucht und eine sehr lange Führung durch die verschiedensten Gebäude gemacht. Es war sehr beeindruckend – vor allem was die Geschichte des Flughafens angeht, denn die hinterlässt bis heute ihre Spuren. Große Teile des Flughafens sind noch immer nicht zugänglich und die Amerikaner haben wohl dort noch einiges zu sagen. Aber fangen wir mit dem ehemaligen Flugfeld an.

Das ehemalige Flugfeld

Was für ein beeindruckender Start unserer Fototour.

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Hier ein altes Förderband – ich frage mich wie lange man auf sein Gepäck warten musste.

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 Und bedient wurde das Band damit –  analoge Technik

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Amerikanische Einflüsse in Tempelhof

Für die West-Berliner bot der Flughafen Tempelhof in seiner amerikanischen Ära durch die Luftbrücke eine wichtige Hilfe zum Überleben, später wurde er das „Tor zur freien Welt“. Hier hoben die Maschinen von PanAm, British Airways und Air France nach Frankfurt, Düsseldorf oder Hamburg ab. Zahlreiche Prominente und Politiker, darunter drei US-Präsidenten, schritten in Tempelhof über den roten Teppich.
Der Flughafen Tempelhof diente den Westmächten aber auch als Spähposten und Schutzschild im Kalten Krieg und danach.
Spannend ist in dieser Hinsicht auch die Geschichte von Jens Karney aka US-Sergeant Jeffrey Martin Carney, der für die Stasi spionierte. Als man nach der Wende die wahre Identität des Spions entlarvte, machte man kurzen Prozeß: In einer Nacht-und Nebelaktion flog man „Kid“ von Tempelhof über Frankfurt in die Staaten aus – heimlich, ohne die zuständigen deutschen Stellen zu informieren, mehr noch die Ergreifung des Spions auf Berliner Boden stellte „eine klare Völkerrechtsverletzung“ dar. Besatzungsrecht galt nicht mehr, die USA missachteten die seit fünf Wochen geltende deutsche Souveränität. Diese Geschichte hörte ich während der Führung zum ersten Mal und wer sie unglaublich findet, kann gern hier nachlesen.

Quelle: Der Tagesspiegel 1999

Tagesspiegel – 2013

Es gibt bestimmt einige solcher Geschichten und wahrscheinlich erzählt jeder Guide andere. Ich war froh, dass bei uns Focus nicht auf die Luftbrücke gelegt wurde,
denn das kann man überall nachlesen, solche Geschichten aber nicht unbedingt.

Es geht in den Untergrund

Tatsächlich gibt es Räumlichkeiten, die nur von den Amerikanern benutzt wurden und die noch gut erhalten sind.

Ich kann mich nicht erinnern wie tief es gegangen ist und vor allem wurden uns natürlich nur ein paar Gebiete gezeigt. Angeblich sind bisher nur 30 % der unterirdischen Räume zugänglich.

Manchmal sieht es so aus als wenn der Raum gerade verlasen wurde. Das hier scheint eine Bar oder ein Restaurant gewesen zu sein.

Übrigens ist das ein Gemälde, dass zum Gedenken an die Luftbrücke an Ronald Reagan übergeben wurde. Dieser hat es dem Flughafen geschenkt, so hat man es erzählt.
Ich konnte die Geschichte leider nicht verifizieren.

Ich habe natürlich viel mehr Fotos gemacht, auch von der Eingangshalle des Flughafens. Falls Interesse besteht, mache ich gern einen weiteren Bericht.

Führungen wie diese gibt es von verschiedenen Anbietern. Unsere war mit 15 Euro preiswert, schaut Euch auf dem Markt um. Die Preisunterschiede sind nicht ohne.

Eure Kerstin

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