Now Is The Time“ – 25 Jahre Kunstmuseum Wolfsburg

Für mich stand Wolfsburg nicht in der ersten Reihe deutscher Museen, zu Unrecht. Denn hier gibt es eine der besten Sammlungen moderner Kunst. Davon konnte ich mich mehrfach überzeugen. 

25 Jahre Kunstmuseum Wolfsburg

1994 wurde das Kunstmuseum Wolfsburg gegründet und inzwischen genießt die Sammlung einen internationalen Ruf. Anläßlich des Jubiläums wurde das Museum renoviert und so konnte man auf den frisch sanierten Ausstellungsebenen des Museums Werke von 77 internationalen Künstler*innen in dialogischen oder thematischen Zusammenhängen wieder oder neu zu entdecken. Die Museumsarchitektur ist offen und hell gestaltet. Das Erdgeschoss wird durch die Künstlerräume von Christian Boltanski und Douglas Gordon, einem Präsentationsraum für Film- und Videoarbeiten sowie der „Fantasy Landscape“ (1970/2000) von Verner Panton geprägt. In diesen Räumlichkeiten, um sie herum, aber auch von oben, von der Empore aus, können die Werke aus verschiedenen Perspektiven erkundet werden und sind in jeweils unterschiedliche Kontexte eingebunden.
Für mich ein wunderbare Möglichkeit die Kunstwerke zu kennenzulernen. Ich bin seit 3-4 Jahren regelmäßig dort und immer wieder fasziniert davon.

Im Erdgeschoß haben mich Verner Pantons futuristische Wohnlandschaft und „Bear and Policeman“ (1988) von Jeff Koons am meisten beeindruckt.

Von der oberen Empore schaut einer der drei Geister von Thomas Schütte herunter. Aktuell kann das Kunstmuseum drei Großen Geister (1996, 1997, 2000) aus poliertem Aluminium von Thomas Schütte zeigen.

Zum Schluß möchte ich noch auf meine Lieblingsinstallation hinweisen: Sigh (2008). Diese audiovisuelle Installation besteht aus acht Projektionen, in denen verschiedene Abteilungen des BBC Concert Orchestra eine Partitur zu spielen scheinen, die von der renommierten Komponistin Anne Dudley speziell für diese Arbeit geschrieben wurde. Obwohl der Klang deutlich hörbar ist, spielen die Musiker*innen nicht auf ihren Instrumenten, sondern imitieren nur die Gesten und Bewegungen der musikalischen Darbietung. Sam Taylor-Johnson hat das Orchester in mehreren Einstellungen gefilmt und die Musiker*innen in mehrere Gruppen aufgeteilt. Dadurch, dass die einzelnen Filme auf mehreren Leinwänden gezeigt werden, entsteht beim Publikum der Eindruck, inmitten des Orchesters zu stehen. Davon habe ich kein Foto gemacht, aber von diesen hier.

 

Von den vielen Werken sind mir die hier genannten am meisten in Erinnerung geblieben. Das ist keine Wertung, jeder Besucher hat eine andere Sichtweise, meine ist ein kleiner Ausschnitt.

Im Mai erscheint ein Katalog mit Werken aller in der Sammlung vertretenen Künstler*innen im Verlag Hatje Cantz. Neben einem Vorwort von Andreas Beitin und einem einführenden Essay von Holger Broeker, würdigen Texte von 97 internationalen Autor*innen die Werke der Sammlung (496 Seiten, 360 Abbildungen), in deutscher und englischer Ausgabe, 48,- € im Museumshop.

P.S.: Ich bin mit dem Zug dort gewesen. Vor dem Bahnhof hat man diesen Blick auf das VW-Werk.

 

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