Monets „Heuhaufen“ sind ab sofort in Potsdam zu sehen

Das muss man sich auf der Zunge zu gehen lassen – ein 111 Millionen teures Bild kann man zur Zeit im Potsdamer Barbarini Museum sehen. Unglaublich.

Aber von Anfang an

„Monet. Orte“ lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im Museum Barberini, mit über 100 Bildern des Impressionisten Monet, die größte Monet – Ausstellung, die es jemals in Deutschland zu sehen gab. Dabei stammt jedes dritte Gemälde vom Eigentümer des Museums Hasso Plattner. Als am 20. Februar die Presse eingeladen war, wusste wahrscheinlich nur der engste Kreis von der Sensation, die präsentiert werden sollte.

Gegen Mittag war es soweit. Hasso Plattner, der bei der Pressekonferenz  anwesend war, gab bekannt, dass seine Stiftung im vergangenen Jahr das Gemälde „Meules“ (1890) (Getreideschober) ersteigert hatte. “ Die „Vier Heuhaufen, von links angeleuchtet“, wie Plattner das Werk des Impressionisten nennt, werde ein „Leuchtturm“ in der Sammlung des Museums sein. Seit 1945 wird das Bild zum ersten Mal öffentlich ausgestellt.

Der Preis –  fast 111 Millionen €, einer Wahnsinnssumme. Ich glaube, es werden noch ein paar Tage oder Wochen vergehen, bevor man das Ausmaß dieser Sensation begreift.

Aber es ging an diesem Tag nicht nur um darum. Hasso Plattner verkündete außerdem, dass ab dem 4. September 2020 seine Impressionisten-Sammlung als ständige Ausstellung im Barberini zu sehen sein wird. Ab diesem Zeitpunkt würde er sich zu Hause mit Kopien, sehr guten, wie er betonte, begnügen. Ein anderer Teil seiner Sammlung (DDR -Kunst) wird zukünftig im neuen Museum Minsk zu sehen sein.

Das soll ab dem Jahre 2021 der Fall sein, was der Stifter es zu langsam empfindet. Aber vielleicht wird bei seinem Elan und Einsatzwillen der Zeitpunkt noch vorverlegt.

Bis dahin gibt es im Barberini viel Neues zu entdecken, wie die „Vier Heuhaufen“.  An diesem Bild kann man das Interesse Monets an Licht -und Wetterphänomen erkennen. Das Motiv gibt es in verschiedenen Fassungen, aber in jedem dieser Bilder sind das Leuchten und die Farben einzigartig. Ein Beispiel, dass Fotografien Gemälden nicht gerecht werden. Das Original übertrifft alle Eindrücke.

Das Leuchten ist überwältigend, im Ausstellungsraum verschwindet alles andere. Natürlich sieht man in der Ausstellung auch Monets Seerosen und die Kornfelder.

Aber für mich ist das Gemälde mit den Heuhaufen das beeindruckendste. Ich traue mich gar die Frage zu stellen, ob es jeden Euro wert ist, denn die Summe ist einfach unvorstellbar und Kunst sollte nicht so gemessen werden.

Wer mehr zum Maler Claude Monet erfahren will, der kann sich auf ARTE den neuen Film „Im Licht des Augenblicks“ von Mathias Frank anschauen. Der Film wird am 1. März 2020 um 16:00 Uhr  auf ARTE zu sehen sein, nach der Ausstrahlung gibt es bis Mai die Möglichkeit den Film in der Mediathek abzurufen. Natürlich gibt es auch eine DVD.

Zum Abschluss dieses Beitrages noch einmal ein paar Fakten. Die mehr als 100 Exponate werden in einer thematisch nach Orten gegliederten Raumfolge präsentiert, die sich über alle drei Stockwerken des Museums erstreckt. In Rundgang können die Besucherinnen und Besucher Monets gesamte Werkentwicklung bis zu seinen späten Serien-Bilder verfolgen und zugleich den Ort nachspüren, aus denen er Inspiration für seine impressionistische Freilichtmalerei bezog – darunter auch sein aufwändig angelegter Wassergarten in Giverny, der zum Focus seiner letzten Schaffensjahren wurde.

Die Ausstellung Monet.Orte läuft vom 22. Februar bis zum 1. Juni 2020 in Potsdam Museum Barberini.  Das Museum ist täglich außer dienstags von zehn bis 19:00 Uhr geöffnet. Jeden ersten Donnerstag im Monat von zehn bis 21:00 Uhr. Der Eintritt kostet 14 € bzw. 10 €.  Eine Jahreskarte für das Museum kostet 35 €.

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