Fragen an Christian Mähler vom Notizbuchblog.de

Mich ziehen “Papiergeschäfte” schon immer magisch an, und auch wenn ich eigentlich genug von diese Dinge in meiner Schublade habe, kann ich einem Kauf oft nicht widerstehen. Manchmal allerdings surfe ich auch nur so im Netz und da bin ich vor einigen Wochen zum ersten Mal auf diesen Blog gestoßen – eine Seite um Notizbücher und die ganze Welt drum herum. Diesen “Nischenblog” gibt es seit 2009 und die Anhängerschaft wird immer größer.

Im vergangenen Jahr beantwortete mir Christian Mähler, der den Blog betreibt, ein paar Fragen.

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Dein Blog hat ein sehr spezielles Thema. Wie kam es dazu?

Das war Zufall: ich suchte nach einem Notizbuch und stieß auf einen Wettbewerb von Moleskine. Ich reichte meine „15 Notizbuchregeln“ ein (die heute auf 25 im E-Book angewachsen sind) und kam in die Endrunde. Beflügelt durch diesen Erfolg und getrieben von meiner Leidenschaft für Notizbücher startete ich im Mai 2009 den Notizbuchblog.
Ich merkte dann schnell, dass das Blog eine Art „Marktlücke“ war und neben einer Unmenge Inhalte im Netz gewann ich auch sehr schnell sehr viele Leser. Gerade die vielen Leser motivieren mich seitdem weiter zu bloggen.

Sammelst Du Notizblöcke und Bücher im wirklichen Leben oder hast du ein virtuelles Archiv angelegt?

Ich sammele nur sehr seltene Stücke oder Unikate – in erster Linie solche, die ich als Rezensionsexemplare bekommen habe. Ansonsten liste ich alle Fundstücke im Blog auf, baue also eher ein virtuelles Archiv auf.

Du führst den Blog nicht allein. Wie funktioniert die Arbeitsteilung?

Na ja, fast alleine. Die Co-Autorinnen habe ich alle spontan gefragt, ob sie mitschreiben wollen. Angelika schreibt seitdem in erster Linie dienstags über Tagebücher (Tagebuchdienstag). Julia schrieb auch sehr lange Zeit sehr viele Artikel, musste dann aber aus beruflichen Gründen etwas kürzertreten.

Habt ihr eine Routine?

Da kann ich nur für mich sprechen. Ich versuche täglich einen Artikel zu bringen, was mir aber immer seltener gelingt. Ansonsten sind die meisten Artikel vorgeschrieben (meist am Wochenende) und erscheinen dann die Woche über automatisch. Ebenso wie viele Tweets bei Twitter, die ebenfalls oft vorgeplant sind. Ich lese aber fast täglich meine vielen abonnierten Feeds, um mich über Neuigkeiten in der Szene auf dem Laufenden zu halten.

Bekommt Ihr Beispiele zu geschickt?

Wir bekommen sehr viele Linktipps zugeschickt – per Mail, über Twitter und manchmal auch über Facebook. Zudem bekomme ich eine Menge Rezensionsexemplare, sehr zu Freude meiner Leser, denn ca. 90 % davon verlose ich nach der Rezension. Ansonsten würde meine Sammlung zu groß.

Hast Du ein Lieblingsbuch?

Offen gestanden wechselt das immer wieder. Aktuell setze ich ein kleines nuuna Notizbuch für die schnelle Idee zwischendurch ein, ein Leuchtturm1917 Buch als privates Notizbuch für Aufgaben, Tagebuch, Ideen. Und ein X17 A4+ für das Büro.

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Im Zeitalter des iPad, schreiben immer weniger Menschen auf Papier. Sind Notizbücher und Blöcke eine aussterbende Art?

Das kann ich mir nicht vorstellen. Auch die Verbindung von analoger und digitaler Welt (Evernote, Moleskine, Paper App, ..) deutet darauf hin, dass die Menschen auf Papier und Stift nicht verzichten wollen. Es gibt einfach kein schnelleres spontanes Losarbeiten als mit einem Stift auf Papier bzw. in ein Notizbuch. Mich persönlich beruhigt das analoge Schreiben ungemein und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich irgendwann nur noch digital notiere. Obgleich ich natürlich auch digitale Notizbücher nutze (in erster Linie Evernote).

Wie siehst Du die Zukunft Deines Blogs?

Gute Frage, schwierige Antwort: Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich hatte keinen Plan, als ich angefangen habe und ich habe keinen Plan, wie es weitergeht. Ich habe aber 1000 Ideen, was ich noch mit dem Blog tun könnte und lasse mich einfach treiben. Das Leben ist schon verplant genug, da muss ich nicht noch eine Strategie für meinen privaten Notizbuchblog erarbeiten:-)

Vielen Dank für das Interview und auch weiter viel Erfolg.

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann auf den Link gehen und Christians Blog auch auf Facebook und Twitter folgen.

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