Denkmalliebhaber übernimmt Schloss Steinhöfel

Bereits zwei Mal hatte ich über das Schloss Steinhöfel bzw. deren Parkanlagen berichtet. Außerdem haben wir in den schönen Restaurant gegessen, aber wirtschaftlich rentiert hat sich das wohl nicht. Eigentlich unverständlich, aber man steckt ja nicht dahinter. Nun wurde bekannt, dass die Brandenburgische Schlösser Ggmbh das Schloss verkauft hat.

Wie aus der Pressemeldung hervorgeht, soll der Zugang zum Park erhalten bleiben.

Die beiden Gesellschafter der gemeinnützigen Brandenburgischen Schlösser GmbH (BSG) – die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und das Land Brandenburg – teilen mit, dass Schloss und Park von Dr. Thomas Pahlitzsch erworben wurde. Der renommierte Augenchirurg und leidenschaftliche Kunst- und Antiquitätensammler schwärmt: „Ein solches einzigartiges historisches Ensemble – ein Traumambiente mit spannender Entstehungsgeschichte und beachtlicher Parkan

lage – habe ich lange gesucht. Mein Ziel ist es, seine Historie weiter zu pflegen.“ Das Schloss wird weiterhin als Hotel und einzigartiger Tagungs- und Veranstaltungsort für Kongresse, Events, Konzerte, lokale und regionale Feste genutzt. Dem Standesamt steht das Gebäude der Schlossbibliothek auch zukünftig für Trauungen zur Verfügung. Damit ist das Schloss langfristig und nachhaltig gesichert. Wie Dr. Steffen Skudelny, Vorstand des BSG-Mehrheitsgesellschafters Deutsche Stiftung Denkmalschutz mitteilte, konnte der neue Eigentümer den Aufsichtsrat der BSG mit seinem denkmalpflegerischen Konzept, der nachgewiesenen Sicherstellung des Bauunterhalts sowie der Zusicherung der öffentlichen Zugänglichkeit der Parkanlage überzeugen.

 

Brandenburg hat einen beeindruckenden Bestand historischer Schlösser und Gutshäuser, so Kulturministerin Dr. Manja Schüle für den Gesellschafter Land Brandenburg. „Dafür steht auch das Ende des 18. Jahrhunderts durch den klassizistischen Baumeister David Gilly errichtete Schloss Steinhöfel. Mit seinem Park zählt es zu den schönsten Adelssitzen in der Mark – und steht eindrucksvoll für brandenburgische Geschichte: Im Jahr 1759 tafelte Friedrich der Große unter der ‘Königseiche‘ im Park, rund 100 Jahre später schwärmte Theodor Fontane von dem englischen Landschaftspark in Steinhöfel. Ich freue mich, dass die Anlage auch künftig einer breiten Öffentlichkeit offensteht“, so Ministerin Schüle. „Dank des Engagements der BSG und der DSD konnten in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche bedeutsame Schlösser gesichert und teils aufwendig und denkmalgerecht saniert werden. Die meisten dieser Schloss- und Parkanlagen haben sich inzwischen zu Schmuckstücken entwickelt. Mit dem Verkauf beleben wir nicht nur die Orte, sondern sichern dieses bedeutende kulturelle Erbe auch langfristig.“

Geschichte des Schloss Steinhöfel

Nachdem die Familie von Massow 1790 das Dorf Steinhöfel erworben hatte, ließ sie in den Jahren 1790 bis 1795 von dem Architekten David Gilly unter Einbindung eines vorhandenen schlichten Herrenhauses die gesamte Anlage neu gestalten und ein neues Schloss errichten. Zum Ensemble gehören neben dem Schloss, einem Amtshaus, einem Wirtschaftshof und weiteren Bauten am Dorfanger ein großer Park mit freistehendem Bibliotheksbau. Der ursprüngliche zweigeschossige Schlossbau Gillys mit Mezzanin-Geschoss erfuhr nach 1843 eine Aufstockung und den Anbau der viergeschossigen quadratischen Ecktürme mit Zinnenbekrönung. Weitere Um- und Anbauten im 19. Jahrhundert veränderten das Schloss im Sinne der Romantik und des Historismus. Der Park, den Fontane „einen der schönsten der Provinz“ nannte, ist einer der frühesten Landschaftsparks der Mark. Die Bibliothek im Park wurde im Stil eines Prostylos-Tempels erbaut und gehört zu den wenigen Gebäuden Gillys, die seine Architektursprache noch heute deutlich erkennen lassen. Nach 1950 diente die Bibliothek bis zur baupolizeilichen Sperrung als Turmhalle.

Die Instandsetzung von Schloss Steinhöfel erfolgte nach der Übernahme 1998 durch die Brandenburgische Schlösser GmbH, doch schon seit 2002 wird das Gebäude als Hotel genutzt.

 

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