Das kann weg ! – Neue Aktionen mit Marie Kondos Methode

„Laut einer Greenpeace-Studie zu Kauf, Tragedauer und Entsorgung von Mode aus dem Jahr 2015 besitzt jeder Erwachsene in Deutschland 95 Kleidungsstücke – Unterwäsche und Strümpfe nicht mit eingerechnet. Davon werden mehr als ein Drittel selten oder beinahe nie getragen; in Zahlen sind das fast zwei Milliarden Kleidungsstücke, die nur im Schrank liegen. Studien zufolge hat sich der Bekleidungskonsum in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, obwohl die Ausgaben für Schuhe und Bekleidung zwischen 2005 und 2014 nur um 16 Prozent gestiegen sind. Wir geben also weniger Geld für mehr Güter aus, von denen viele letzten Endes nicht genutzt werden oder im Altkleidercontainer landen. In Deutschland sind das je nach Schätzung etwa 100 000 Tonnen pro Jahr.“

Als der Frühling kam, habe ich meinen Kleiderschrank auf den aktuellen Stand bringen wollen. praktisch heißt das nach Marie Kondo alles muss raus. So füllte sich mein Bett mit Hosen, T-Shirts, Blusen und Kleidern und wieder war ich überrascht was sich noch alles im Kleiderschrank versteckt hatte. Manche Sachen hatte ich noch immer nicht getragen und meine Hoffnung ein paar Kilo abzunehmen, sich nicht erfüllt. Deshalb war das letzte Stündlein für einige Dinge gekommen und wurde für dem Kleidertausch zur Seite gelegt.

 

Die Kleidertausch-Idee

Mit meiner Freundin Christiane begann ich den Kleidertausch vorzubereiten. Nicht einfach, alle unter einen Hut zu bekommen. Mein Wohnung erschien mir ideal – ein Zimmer mit Spiegel zum umziehen und betrachten, ein Zimmer zum Austausch und Quatschen und die Küche fürs Buffett. Außerdem sollte für jeden der Teilnehmer etwas dabei sein, also gleiche oder ähnliche Kleidergrößen sollten dabei sein.

An all das hatte ich gedacht, aber dann kamen die Einwände zum Weg, zur Anfahrt und dem Transport. Zum Schluß war niemand wirklich gewillt nach Treptow zu kommen, stattdessen einigte man sich auf den Prenzlauer Berg. Sehr ärgerlich für mich, meine Orga war sozusagen verpufft und der Weg dorthin ein Muss. Vielleicht könnt Ihr Euch vorstellen, wie sich meine Laune verschlechterte. Zumal ich ohne Auto alles per S-Bahn und Straßenbahn transportieren sollte. Und das bei 30 Grad im Schatten und den typischen Bauarbeiten usw.

Langer Rede – ich war nicht gewillte mit mehr als einen Ikea-Beutel durch die Stadt zu fahren. Vielleicht nicht meine Sternstunde, aber an einem Tag nicht zu ändern.

Entsprechend verlief dann auch der Tausch, es gab im Prinzip nur Größen bis 40. Nichts wirklich in L, 42 oder mehr. Und so kam es, dass ich mit einem Tuch und einem Top nach Hause kam. Sicher ich wollte Sachen loswerden, aber irgendwas Schönes hätte ich gern mitgenommen:)

 

Abholung bevorzugt

Da ich nicht alles mitgenommen hatte, blieb noch ein Rest von Kleidungsstücken zurück und den konnte ich nun am Donnerstag abgeben. Diesmal habe ich angefragt, ob jemand einfach vorbeischauen will und die Sachen einfach mitnimmt. So bin ich bis auf ein paar Wintersachen alles losgeworden. Und habe ein gutes Gefühl dabei, jemanden gefunden zu haben, der die Dinge braucht.

 

 

Keller aufräumen

Der Keller ist immer so eine Sache. Gerade in einem großen Mietshaus in Berlin sind viele Keller nicht trocken und man sollte sich überlegen was man dort lagert. In manchen Fälle kann man die Dinge direkt wegwerfen, weil sie feucht werden und schimmeln. Mit ist das vor ein paar Jahren mit einem Koffer Büchern so passiert, da braucht man nicht lange nachdenken. Ich habe dann einen anderen Keller bekommen, der ein wenig besser ist. Ich hatte fast alles von der BSR abholen lassen und bin erstaunt, was sich dort wieder angesammelt hat. Ich fürchte die nächste BSR-Aktion ist nötig, aber zuvor versuche ich es mit dem Verschenken. Super klappt das mit Geschirr. Das geht innerhalb von Stunden weg. Kleinigkeiten finden den Weg in die Tonne. Ich will auf jeden Fall bis Jahresende den Keller leer haben. Das sollte doch zu schaffen sein, oder ?

Und was macht Ihr so im Sommer ? Ich weiß, Wetter und Urlaub, aber ich muss einfach die Gunst der Stunde nutzen. Bei uns sind Mieter im Wochenendhaus und da fällt weniger Müll an. Und ich muss Lust dazu haben.

Zum Schluss noch ein paar Tipps, die Euch vielleicht Fehlkäufe ersparen:

 

Qualität: Ist das Material hochwertig? Sind die Nähte ordentlich verarbeitet? Sitzen die Knöpfe? Eine gut verarbeitete Seidenbluse hält mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als eine Polyesterbluse, die schon beim Kauf lose Nähte hat.


Design: Wie gut sitzt das Kleidungsstück? Wird das Kleidungsstück auch in fünf Jahren gefallen? Wie gut lässt es sich kombinieren? Wie oft kann man es tragen? Vor allem klassische Teile, die man unendlich oft kombinieren kann, bereiten länger Freude.


Produktion: Wie wurde das Kleidungsstück produziert? Niemand möchte Kleidung tragen, die versteckte Kosten trägt, weil Arbeiter gelitten haben oder umweltschädliche Stoffe verwendet wurden. Ein Kleidungsstück, das unter nachhaltigen Bedingungen hergestellt wurde, bringt wahrscheinlich auch mehr Wertschätzung mit sich.


Impulskäufe vermeiden: Vor allem wenn ein Stück günstig ist, denkt man nicht lange über den Kauf nach und hat so eher ein Teil, das man eigentlich nie wollte. Das kann sich summieren. Am Ende hat man sogar für viele billige Teile mehr Geld ausgegeben als für ein hochwertiges.


Budgetieren: Legt man sich ein Budget für Kleidung fest, für das gesamte Jahr oder zumindest für sechs Monate, wird man automatisch weniger zu möglicherweise unnötigen Käufen verleitet.


Kleidung pflegen: Hochwertige Produkte wollen richtig gepflegt werden. Wenn man auf die Waschhinweise achtet, statt alles bunt in die Maschine zu schmeißen, halten Kleidungsstücke länger.


Kleidung reparieren: Es mag banal klingen, aber wer frequentiert noch regelmäßig einen Schneider? Einen Schuster? Gute Kleidungsstücke und Schuhe sollte man dorthin bringen, statt sie wegzuschmeißen – auch zum Umändern. Manche Marken wie Tom Cridland, Patagonia, Denham oder Nudie Jeans bieten kostenlose Reparaturen an.


Komfortprinzip: Mehr Geld für Dinge ausgeben, mit denen man mehr Zeit verbringt. Zum Beispiel für eine gute Matratze, auf der man durchschnittlich acht Stunden lang schläft. Mit unserer Kleidung verbringen wir 24 Stunden am Tag. Sie ist vielleicht kein klassisches Investment, aber doch eine Anzahlung für unser Wohlbefinden. Weniger Kleidung, die wir oft tragen und in der wir uns gut fühlen, ist diese Anlage wert.


Tragefrequenzprinzip: „Cost per wear“ wird es genannt: Man nehme den Preis plus Instandhaltung und teile den Betrag durch die Anzahl an Gelegenheiten, zu denen man das Teil trägt. So kommt man auf die echten Kosten der Kleidung. Eine Jeans, die 100 Euro plus 10 Euro für die Reinigung kostet, die man über fünf Jahre im Schnitt die halbe Woche trägt, kostet demnach 12 Cent pro Tragen. Eine Jeans, die 30 Euro plus 5 Euro für die Reinigung kostet und ein Jahr hält, kostet 19 Cent pro Tragen. Welche lohnt sich mehr?

 

Das sind nicht meine Weisheiten, man findet sie in vielen Blogs und Zeitung. Diese hier wurden von der FAZ aufgelistet und bieten eine gute Grundlage für Kleider kaufen. Damit hat man Spaß und das schlechte Gewissen beruhigt man auch.
Bis bald, Kerstin

 

 

 

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