Sprengung des Sendemastes in Britz

Gestern nachmittag wurde der letzte Sendemast in Britz gesprengt. Gemeinsam mit vielen Berlinern konnte ich das Spektakel beobachten, wobei gesprengt ist unbedingt die richtige Bezeichnung. In der Pressemitteilung des Deutschlandradios heißt es: „Am 18. Juli um 14 Uhr wird die beauftragte Firma TVF Altwert vier Abspannseile („Pardunen“) der östlichen Pardunenreihe sprengen. Durch die verbleibenden zwei Pardunenreihen wird der Mast dann in westliche Richtung gezogen und fällt auf eine grüne Freifläche.“  Wir konnten vom Dach einer Laube fotografieren, die Fallrichtung war von unserer Position aus rechts.

Um 14 Uhr ertönte eine Warnung und die Sprengung erfolgte. Der Knall war wirklich laut und irgendwie habe ich beim Fotografieren die Bewegung des Turmes mit gemacht. Echt blöd.

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Hier der Fall.

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Das folgende Video entstand ebenfalls auf dem Dach der Laube, Jürgen Edelmann stand direkt neben mir. Tolles Video.

 

Im Anschluß an die Sprengung konnten wir mit dem Sicherheitsbeauftragen Herrn Deuscher und PR – Chef des Deutschlandradios Herrn Zorger das Gelände des Senders betreten und den Sendemast fotografieren.

Aus der Nähe sah der Turm so aus.

Aus der Pressemeldung des DLR:

Warum wird gesprengt?

Die Mittelwellenübertragung in Deutschland gehört angesichts wirtschaftlicherer und leistungsstärkerer Alternativen bald endgültig der Vergangenheit an. Im Laufe dieses Jahres werden die letzten ARD-Anstalten ihre Mittelwellensender abschalten. Der Sendebetrieb in Britz musste aufgrund von Schäden an der oft jahrzehntealten Technik in Teilen bereits 2007 eingestellt werden. Die endgültige Abschaltung erfolgte im September 2013. Die Sprengung ist notwendig, um die Kosten für Instandhaltung und Sicherheitsmaßnahmen so niedrig wie möglich zu halten.

Was bedeutet das für die Zukunft des Radioempfangs?

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten betreiben den schnellen Ausbau des Digital Audio Broadcasting (DAB+). Sie folgen damit einer Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF). Diese hat den Rundfunkanstalten die finanziellen Mittel für das kosteneffiziente Digitalradio genehmigt und zugleich das Ende der Lang- und Mittelwellenabstrahlung gefordert.

DAB+ ist heute bereits auf 83,2 Prozent der Fläche und für 91,1 Prozent der Bevölkerung mobil verfügbar. Angesichts des rasanten Ausbaus des Sendernetzes wird auch in ländlichen Regionen qualitativ hochwertiges Digitalradio bald zur Selbstverständlichkeit. Bis Ende 2016 wird sich die Zahl der Digitalradiosender, über die alle drei Deutschlandradio-Programme verbreitet werden, auf 110 nahezu verdoppeln. In Berlin strahlt Deutschlandradio seine Programme zudem weiterhin in UKW über den Fernsehturm Alexanderplatz ab.

Wie verläuft die Sprengung?

Am 18. Juli um 14 Uhr wird die beauftragte Firma TVF Altwert vier Abspannseile („Pardunen“) der östlichen Pardunenreihe sprengen. Durch die verbleibenden zwei Pardunenreihen wird der Mast dann in westliche Richtung gezogen und fällt auf eine grüne Freifläche. In den Folgetagen wird der Korpus dann zerteilt und abtransportiert. Anschließend werden Teile des dazugehörigen Kupfererdnetzes aus dem Boden entfernt. Das Erdnetz um das Mastfundament hat einen Radius von 120 Metern.

Wie wird das Gelände in Zukunft genutzt?

Nach dem erfolgten Rückbau der Senderinfrastruktur mit Senderhäuschen, Mastfundamenten, Rest-Erdnetz, Antennenzuleitungen, Verkabelungen und anderem technischen Inventar wird das gesamte Areal verkauft. Bis Ende 2015 wird das Hauptgebäude der Senderstelle Britz noch für Veranstaltungen und Hörfunkproduktionen genutzt, bis Mitte 2016 zudem als temporäre Lagerfläche und ausgelagerte Betriebsstätte für den bundesweiten Sendernetzbetrieb.

 

Quelle: Deutschlandradio Pressemeldung vom 10.07.2015

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